Zurück Zur Übersicht der vergangenen Märkte
Die Veranstaltung heißt zwar Renaissancefest, ist aber durch die Jahrhunderte gut gemischt, so konnten wir auch als Bruchenbanner antreten.
Es war nach meinem Empfinden der beste Markt, den wir je hatten.
Vor dem Markt tauchte das Gerücht auf, alle Lager müssten schon bis 12 Uhr Mittags aufgebaut sein. Dies war in kleinster Weise machbar, schließlich muss ja vorher noch Gearbeitet werden. Glücklicherweise war wohl nur jemand etwas vorschnell, als wir gegen 17 Uhr eintrafen waren alle noch am aufbauen. Der Aufbau ging schnell und mit guter Laune vonstatten. Danach Besuch bei unseren Freunden von Communis Pristina. Gegen 22 Uhr startete dann das Konzert von „Faun“, dem Markus beiwohnte. Sven und ich hielten Lagerwache.
Der Markt wurde erstmals eröffnet, 11 Uhr war Einmarsch. Sven lief bei Communis
Pristina als Bannerträger auf, Markus zeigte seine Rüstung und ich lief in
meiner Paraderolle mit.
Anschließend ging es zurück ins Lager wo wir Zuschauern unsere Lagerausrüstung
zeigten. Kinder wie Erwachsene konnten hier Rüstungen sogar anprobieren und
nicht nur anfassen. So hatten wir immer eine große Menschentraube vor unserem
Baldachin.
Zwischendurch lernten wir neue Freunde kennen, von denen sich Niclas bereits im
Forum vorgestellt hat. Die halfen uns auch dann, mich in ein Netz gesteckt
an einem Baum hochzuziehen, wo ich die letzten 3 Stunden des Marktes an diesem
Tag verbrachte. Für die Zuschauer ein sehr erheiternder Anblick, einige
versuchten sich aktiv an Kitzelfolter.
Wir beschlossen, immer wen hier hängen zu haben.
Abends wurde dann gekocht, es gab feurigen Bohneneintopf (eine Art schärferes
Chilli con carne).
Ruhetag. Es gab nur wenige Besucher am Werktag, offiziell gab es auch kein
Programm. So verbrachten wir den Tag mit Freunden im Lagerambiente und nutzen die
Zeit um Vorräte einzukaufen. Schumi und Nils stießen im Laufe des Abends zu uns,
dann wurde gekocht. Versucht haben wir ein neues Rezept, nämlich Biersuppe mit
Huhn. Ist vielleicht nicht ganz nach Rezept gelungen, der Topf wurde aber ganz
leer und war mal was anderes.
Florian von Corona, der Vogt und einige andere Mitglieder von Communis Pristina
verbrachten den Abend an unseren Lagerfeuer und verließen uns nicht mehr ganz
nüchtern, was uns den Aufhänger für den Einmarsch am Samstag lieferte.
Vor dem Einmarsch fertigte Markus noch fix aus Leder Gürtelhalterungen für die
doch etwas schweren Banner von Communis Pristina. Beflügelt von der sehr
positiven Resonanz für meine Rolle als Gefangener im Tross beschlossen wir,
dieses Mal als Chaingang aufzulaufen. Markus, Schumi, Nils uns ich wurden
zusammen als die Gefangenen von Communis (Wegen dem Kater vom Vogt) an den
Hälsen zum zum Burgplatz mit der Bühne hinterher gezogen. Für die (leider um
diese Zeit noch recht wenigen) Zuschauer war das auf jeden Fall ein ungewohntes
wie witziges Bild, wie man an Kommentaren im vorbeigehen hörte. Da wurden öfter
Kinder ermahnt, das so was passiert, wenn man das Zimmer nicht aufräumt.
Zurück im Lager stellten wir wieder unsere Ausrüstung aus, mit der Zeit kamen
auch mehr Besucher als noch zu beginn des Tages. Zusätzlich machte Markus
Lederarbeiten und ich stopfte die Löcher in meinen Beinlingen. Mit einigen
Zuschauern konnte ich mich sogar über Nähtechniken unterhalten.
Abends beim Kochen (Curryhuhn) bekamen wir erneut Besuch von Niclas und seinen
Freunden. Nach den Geschichten um den Einmarsch heute Morgen wollten sie am
nächsten Tag mitmachen.
Niclas und die anderen werfen uns aus den Betten, sie sind früher da als wir
unsere Wecker gestellt hatten. 2 machten Wache, die Chaingang bestand nun aus 5
zerlumpten und gefesselten Gestalten, die sich mit den Wachen rauften. Sonntag
waren schon früh viel mehr Zuschauer da, der Einmarsch war großes Kino.
Unsere 3 neuen Freunde sind extra für den Einmarsch gekommen, danach hatten sie
leider keine Zeit mehr. In unseren Zelten packten wir schon etwas zeug zusammen.
Draußen jedoch stellten wir wieder unsere Ausrüstung aus, Nils hat als im Netz
zappelnder Gefangener seine Paraderolle gefunden, er flehte vorbeikommende
Besucher immer um Trinken, Essen oder scharfe Gegenstände an. Und das so gut,
das es sogar Spenden gab. Ab jetzt wird er öfter da drin hängen müssen.
19 Uhr war der Markt pünktlich vorbei, die Darsteller holten ihre Autos, so auch
wir. In 1,5 Stunden war unser Platz sauber und alles im Auto verpackt.
Rekordzeit.
Danach blieb nur noch die Abschiedsrunde.
Ich wäre gerne noch eine weitere Woche geblieben, so viel Spaß hatten wir gehabt. Es gab auch Einladungen zu anderen Märkten, aber auch Verbesserungsvorschläge. Zu diesem Thema werden wir uns die Tage mal zusammensetzen.
Thilo
"Werter Herr, habt Ihr vielleicht etwas zu essen oder zu trinken für mich? Einen scharfen Gegenstand oder schweren Knüppel?" Diese Aktion lockte viele Besucher vor unser Lager, welche teil aus dem lachen nicht mehr raus kamen.